Entgegen seiner Befürchtungen hat der liebe Freund das Thema natürlich gut getroffen, nämlich mit The Navigators von Ken Loach.
Und wieder gelingt es Loach ausgezeichnet, sein sehr ernstes Anliegen, nämlich die gesellschaftlichen Konsequenzen der Privatisierung des Eisenbahnverkehrs in Großbritannien zu beschreiben, mit viel Humor weder zu beschönigen noch zu sehr an der Oberfläche zu kratzen, sondern im Gegenteil die menschlichen und die tragischen Aspekte damit umso stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken.
Ich ziehe wirklich meinen Hut vor so viel Können bei soviel expliziter Botschaft. Meist steht entweder die Kunst des Filmens im Vordergrund oder das, was der Macher zu sagen hat. Faszinierend fnde ich immer wieder Beispiele, die beides verbinden. Sowie Ken Loach, oder zum Beispiel auch Konrad Wolf mit Ich war neunzehn
Ein wenig zynisch mag da das Motto fürs nächste Mal wirken, aber eigentlich ist es nur passend angesichts der Thatcherisierung der englischen Gesellschaft: „Den Letzten beißen die Hunde“.
Du solltest Filmkritikerin werden. Ich kenne zwar den Film nicht, aber die Kombination zwischen der Kunst des Ausdrucks und der inhaltliche Botschaft ist perfekt.
Vielen Dank. Ich werde ganz rot… 😉
Da kann ich etwas gegen tun 😉 Die Präposition „entgegen“ will den Dativ. Hier gib es definitiv keinen Genitiv, der gerettet werden muss.
@vilmos: ich habe es korrigiert, vielen Dank für den Hinweis. Gegen das Rotwerden hilft er aber nun nicht, denn es ist ja egal, ob dieses aus Verlegenheit oder Scham über das unangebrachte Genitivretten passiert…
Wie das mit der Privatisierung gehen kann, davon haben wir mit der Berliner S-Bahn doch schon einen kleinen Vorgeschmack bekommen.
Ja, das stimmt, aber das, was Thatcher mit der britischen Gesellschaft angestellt hat, ist uns in diesem Ausmaß bisher dennoch erspart geblieben.