Auf die Vorspeise verzichte ich neuerdings meist: zu viel Arbeit für unter der Woche und satt werden wir allemal auch mit zwei Gängen. Außerdem macht das viele Essen müde und verringert die Aufnahmefähigkeit.
Dieses Mal gab es Malfatti hauptsächlich nach diesem Rezept. Das relativ einfache Essen gehört zu meinen Highlights, der geliebte Mann findet es wohl etwas zu langweilig, aber alle, ja Sie lesen richtig, alle anderen Anwesenden mochten es sehr. Ja, die Töchter waren auch dabei. Beide. Ich mache das allerdings nicht oft, denn die Zubereitung ist etwas zeitintensiv.
Es ist mir dieses Mal so gut gelungen, wie vorher nicht und das lag daran, dass ich genug Geduld aufbrachte, etwas, was mir nicht immer zur freien Verfügung steht. Geduld für das sorgsame Putzen des Spinats, das Abtropfenlassen der Ricotta. Das Formen der kleinen, ja was denn nun? Knödelchen, Kügelchen, Nudeln kostet einiges an Zeit. Teig zu Rollen formen geht gar nicht, jedenfalls nicht für jemand mit meinen durchschnittlichen motorischen Fähigkeiten. Und so forme ich jedes Knödelchen einzeln. Mit einem Teelöfel und viel Mehl an den Händen.
Das klappt und das Ergebnis ist sehr gut. Aber wie gesagt, es dauert. Und die relevanten Zutaten Ricotta und Spinat müssen wirklich gut abgetropft oder ausgedrückt sein, sonst wird der Teig nicht fest genug.
Der richtige Brüller aber war der Nachtisch, der bei „den Großen“ extrem gut ankam und im nachhinein für ein großes Hallo sorgte: die vegane Mousse au Chocolat war mir Tage vorher im auf ihrem Blog dokumentierten veganen Selbstversuch von Katharina Seiser untergekommen. Nun stehe ich Veganismus mehr als kritisch gegenüber, mir nicht ganz erklärlich ärgert er mich sogar, aber dieses Rezept fand ich so absonderlich, dass ich es ausprobieren musste, zumal ich Tofu an und für sich schätze.
Was soll ich sagen: eine feine, cremige Konsistenz, der Geschmack der hochwertigen Schokolade, bei mir „getarnt“ durch Zugabe der Orangenschale, aber nicht des Likörs, ergibt ein Dessert, das ich nicht unbedingt als Mousse bezeichnen würde, weil die Luftigkeit und Raffinesse einer echten Mousse au Chocolat fehlen, das aber weniger aufwändig und risikoreich als eine solche und deutlich feiner und edler daherkommt als der Schokopudding aus dem Päckchen.
Der geliebte Mann hätte allerdings bei der nachfolgenden Erklärung, dass es sich bei der Trägersubstanz um Tofu handelt, nicht erschreckter gucken können, wenn ich von Maden und Würmern erzählt hätte. Ob das also nochmal so durchgeht?
Ich muss gestehen, bei dem Thema hätte mich auch die Getränkebegleitung brennend interessiert. 😉
Und ich muss gestehen, dass ich darauf keine richtig Antwort weiß … nur so viel: es war kein Bier, das hätte ich mich nicht getraut. Es war ein spanischer Merlot, Anbaugebiet Calatayud, den es im Angebot bei der LPG gab und den ich zum Ausprobieren mitgenommen hatte. Hat auf jeden Fall nicht nicht gepasst, vor allem ganz ordentlich zur Schokoladencreme 🙂