Zuerst dachte ich an einen Aprilscherz. Am 6.? Warum nicht, besser als die Realität wäre es allemal. Wegen Nachbarschaftsstreitigkeiten ist das SO36 akut von der Schließung bedroht. Eine Lärmschutzmauer muss gebaut werden, sonst müssen die Konzerte in Zimmerlautstärke abgehalten werden. Das geht nicht. Das Geld dafür ist nicht da.
Warum macht jemand so was? Wer zieht in die Oranienstraße im Herzen des ‚wilden‘ Kreuzberg und fordert dann sein Recht auf Ruhe?
In einem gerade gelesenen Artikel steht: „Was ist also das Geheimrezept des SO36? ‚Eigentlich gibt es nur vier Punkte: Kein Faschismus. kein Sexismus, kein Rassismus, keine Homophobie‘, sagt Lilo, eine der Betreiberinnen, heute. … Punk trifft Queer. No future, now!“ Das kann man doch nicht schließen!
„Wer zieht in die Oranienstraße im Herzen des ‘wilden’ Kreuzberg und fordert dann sein Recht auf Ruhe?“
Ich würde auf einen Anwalt tippen.
Oder ein Bonner. Da habe ich immer noch bei manchen das Gefühl, sie bestrafen Berlin, weil sie hierher ziehen mussten.
Ah – das ist ja eine verherende Nachricht! Aber ich vertraue auf die Selbstheilungskräfte der Kreuzberger Streitkräfte. Die lassen das SO36 doch nicht unumkämpft schließen! Was kommt als Nächstes? Die rote Rose oder der Trinkteufel? Menno, dann komm ich höchstpersönlich da rauf und kette mich an die Oranienstraße.