Die Überschrift mag manchem unverständlich erscheinen, dabei ist sie einfach Ausdruck meiner Schlamperei: ich bin einen Film im Verzug. Ich hatte nämlich vergessen zu erzählen, was auf das russische MachMeisterwerk folgte.
Neil Jordans In the Company of Wolves erzählt Rotkäppchen ein wenig anders, mit Werwölfen, männlicher und weiblicher Sexualität, erwachender Sehnsucht und Gewalt. Angela Carter, die ich zu Beginn meines Studiums entdeckt und deren neue Art des feministischen Erzählens ich sehr geschätzt habe, liefert nicht nur die literarische Vorlage, sondern auch das Drehbuch, so dass weder die Macht noch die Lust allein bei den männlichen Figuren des Films anzusiedeln sind.
Tiefenpsychologische Erkundungen vor phantastischem Hintergrund gefallen nicht jedem, so bekundete der geliebte Mann auch, damit das schlechteste Werk in unserer nun fast dreijährigen Geschichte des dienstäglichen Filmabends gesehen zu haben, während der liebe Freund und ich einigermaßen angetan waren vom dritten gezeigten Neil Jordan-Film.
Das Motto, das sich hieraus ergab, hieß „Das Ende der Unschuld“ und wurde wie meistens, oder gar immer, vom lieben Freund bravourös erfüllt. Doch nicht nur das, dieses Mal waren wir uns auch über die Qualität des Films an sich einig, weniger über die Interpretation des Gesehenen. Ein weiteres Mal bin ich froh um die Einrichtung unserer cineastischen Treffen, denn vermutlich hätte ich mir auf Grund von zuviel Respekt vor den vermuteten heftigen Emotionen, die Breaking the Waves beinhaltet und auslöst, ihn nie aus eigener Initiative angeschaut. Er war besser auszuhalten als ich erwartet habe, Lars von Trier wirft Fragen auf ohne sie mit platter Eindeutigkeit zu beantworten.
Wegen Abwesenheit eines der Mitgucker ist nun viel Zeit für die Auswahl des nächsten Films auf der Grundlage von „Liebe heilt alle Wunden“. Ich hoffe, die Aufgabe wird so würdig gelöst wie letzte Woche.
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