Mein Motto ist es, das für diese Runde gezogen wurde und glücklicherweise war ich auch als erste dran, so dass mir kein Mitgucker meinen Film streitig machen konnte. Hätten sie wohl auch nicht, ist ja einer meiner Lieblingsfilme aus vergangenen Zeiten, nicht ihrer. Obwohl er dieses Mal den beiden besser gefallen hat als mir.
Für mich war Hannah and her Sisters, als ich ihn in den späten 80-ern im Kino gesehen habe, der ultimative Woody-Allen-Film, die Geschichte der drei Schwestern und der erotisch-emotionalen Verstrickungen, die über ein Jahr von Thanksgiving zu Thanksgiving erzählt werden, das New Yorker Setting, Allen selbst als der hypochondrische Ex-Mann: sozusagen eine Woody-Allen-Essenz, das was diesen Filmemacher damals in meinen Augen ausmachte.
Vielleicht war ich letzthin einfach nicht in der Laune dafür, eventuell auch zu müde, vielleicht hat sich meine Perspektive zu sehr verändert: aufs Filmemachen und auf Woody Allen. Jedenfalls war ich ein bisschen enttäuscht, fand den Film zeitgeistig, nicht wirklich komisch, nicht wirklich originell. Bullets over Broadway und Take the Money and Run haben mich mehr begeistert. Aber wenigstens ging es nur mir so. Vielleicht also doch eher eine Frage der Aufnahmefähigkeit?
Der liebe Freund nun hat zum Thema gestern etwas ganz anderes mitgebracht. Mal wieder einen dänischen Film – ich weiß nicht, können Dänen keinen schlechten Film machen, oder gerate ich durch eine glückliche Fügung (oder den lieben Freund) ausschließlich an gute? -, der die Welt und das Leben so wenig in Schwarz und Weiß zeigt, der mich das Dilemma zwischen Kind und New York nachvollziehen lässt, der lachen macht und in diesem Fall auch weinen.
Ich erzähle gar nicht viel mehr. Vertrauen Sie mir und für den Inhalt dem Titel und schauen Sie sich En familie selbst an. Um gutes Brot geht es darüber hinaus auch irgendwie. Und im Gegensatz zum Mann habe ich nichts gegen Filme, die mit Krankheit zu tun haben. Und wenn das Familienfest auch nicht der zentrale Aspekt des Films ist, es spielt eben auch seine Rolle darin, also nein, entgegen anderslautender Anmerkungen wurde das Thema keinesfalls verfehlt und der liebe Freund setzt jetzt auch nicht zur Strafe 3-mal aus bei der Filmauswahl…vergiss‘ es.
Das Essen hat gepasst, der einen mehr, dem anderen weniger: Weißbrot, Tomatensalat und gebratener Fenchel nach diesem Rezept (passt auch großartig zu Pasta) vornweg, ein Brokkoli-Lauch-Gorgonzola-Pie nach Ottolenghi (vielleicht ein andermal dazu) zum Hauptgericht und die erstaunlich leckere vegane Schokocreme von hier zum Nachtisch (letztere kam nicht bei den Kindern und der Schokoladennachtischverweigererin an; der Mann bemängelte mangelnde Süße. Ich finde nicht.)
Danke für die Film-Tipps und für die Rezepte. Den Fenchel mache ich gleich morgen auf diese Weise.
Und, hat er geschmeckt?
Ja, ich habe statt Olivenöl (war aus) Haselnussöl genommen. Ich mache den Fenchel jetzt immer so. Noch mal danke.
Bitte nicht wundern. Ich lese deinen Block, freue mich auch über Filmtipps, werde sie aber nicht kommentieren.
Dann herzlich willkommen hier, Frieda.