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Posts Tagged ‘Antonio Gades’

Also, Sauras „Carmen“ war es wohl nicht so für die Herren. Der geliebte Mann schlief rundheraus nach 5 Minuten ein und lieferte am Ende die glasklare, glockenhelle Analyse der Flamenco-Inszenierung des klassischen Carmenstoffs: „Ich habs nicht so mit Tanzfilmen.“ Und: „…und wenn die da so komisch tanzen…“. Der Freund war höflicher, gemäßigter, aber nicht begeistert. Unterstelle ich ihm nun mal.

Insgesamt geht es ja aber nicht nur um Gefallen, sondern auch um cineastische Bildung.

Und ich? Ich habe „Carmen“ zum ersten Mal mit 14 gesehen, und dann gleich 4 oder 5mal. Ich hatte den Soundtrack auf LP, und muss ihn oft gehört haben, denn die Musik war immer noch vollkommen vertraut, auch in ihrer Reihenfolge, auch die flamencotypischen Stampf- und Klatschfolgen zum Auftakt. Immerhin wollte ich nie Flamencotanzen lernen – seit Antonio Gades, Christina Hoyos und Laura del Sol war mir klar, dass ich arme Mitteleuropäerin nie irgendeine Klasse darin erringen könnte.

Die absolute Faszination würde der Film nicht mehr auf mich ausüben, wenn ich ihn heute zum ersten Mal sähe. Ob es daran liegt, dass er in seiner Entstehungszeit der frühen 80er verhaftet ist, oder daran, dass ich seit längerem der Pubertät entwachsen bin, wer weiß? Gut zu sehen sind sie allemal, der Film und Antonio Gades, und bei einigen der Pas-de-Deux-Szenen kann ich gut und gerne immer noch auf Repeat drücken, wenn es denn das noch gäbe.

Ach ja, die Aufgabe für das nächste Mal besteht in der zugegeben uneleganten Anweisung, einen Film zu zeigen bei dem erneut die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verwischt werden…ich bin gespannt.

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